zurück zur Listenansicht

07.09.2023

Future Tram Ukraine: rnv, Jobcenter und Agentur für Arbeit Mannheim ziehen erste Bilanz des gemeinsamen Projekts

Das Mannheimer Modell, ein gemeinsames Projekt der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv), des Jobcenters Mannheim sowie der Agentur für Arbeit Mannheim zur Integration geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt, ist seit seiner Einführung im Jahr 2017 eine Erfolgsgeschichte – für alle Beteiligten. Dieses Jahr starteten die Kooperationspartner die „Future Tram Ukraine“, bei der die Integration ukrainischer geflüchteter Menschen im Fokus steht.

Rund 140 Ukrainerinnen und Ukrainer folgten der Einladung im Mai auf den Mannheimer Betriebshof, um sich über eine berufliche Perspektive bei der rnv zu informieren. Fünf Monate später ziehen die rnv, das Jobcenter Mannheim und die Agentur für Arbeit gemeinsame Bilanz.

„Überall wird von Fachkräftemangel gesprochen. Bis zum Ende des Jahrzehnts werden wir aufgrund der demografischen Entwicklung mehr als 600 Stellen neu besetzen müssen. Auch wenn wir bei der rnv auf die hauseigene Ausbildung setzen und dem Fachkräftemangel zu einem möglichst großen Teil mit eigenen, selbst ausgebildeten Nachwuchskräften entgegenwirken wollen, müssen wir darüber hinaus bei der Personalgewinnung kreative Wege gehen. Hierzu gehört auch die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern, die es uns ermöglicht, geflüchteten Menschen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu gewähren. Damit werden wir auch unserer sozialen Verantwortung als regional verwurzeltes Unternehmen gerecht.“, so Christian Volz, Kaufmännischer Geschäftsführer und Arbeitsdirektor der rnv. 

„Wir haben das ‚Mannheimer Modell‘, das in dieser Form bundesweit einzigartig ist, bereits im Jahr 2017 ins Leben gerufen und es hat sich mittlerweile zu einem festen Bestandteil unserer Personalstrategie entwickelt.“, erklärt Steffen Grimm, Personalchef bei der rnv. „Wir freuen uns, dass wir mit der Future Tram Ukraine diese Erfolgsgeschichte weiterschreiben können. Wir haben über 50 Vorstellungsgespräche geführt und am Ende 22 ukrainische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für uns gewinnen können, die uns in den Werkstätten, der Fahrausweisprüfung und der Verwaltung unterstützen. Die neuen Kolleginnen und Kollegen werden hochgeschätzt und sind schon jetzt eine Bereicherung für das Unternehmen. Das Projekt ist für alle Beteiligten ein Gewinn!“

„Wir freuen uns, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nun eine Chance erhalten, hier bei einem regionalen Unternehmen Fuß zu fassen und Erfahrungen sammeln können. Ziel ist es, diese Menschen über das Qualifizierungschancengesetz langfristig und nachhaltig am Arbeitsmarkt, aber auch in unserer Gesellschaft zu integrieren“, so Thomas Schulz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mannheim.

„Wir freuen uns über den großartigen Erfolg des Projekts. Sowohl die rnv als auch die Teilnehmenden am Projekt geben ein wunderbares Beispiel, wie durch berufliche Integration und Fachkräfteonboarding neue Chancen entstehen können. Hier wird deutlich: die Menschen wollen arbeiten und die Nachfrage nach unterstützenden Angeboten dazu ist hoch.“, freut sich Carl Philipp Schöpe, Geschäftsführer des Jobcenters Mannheim, und ergänzt: „Als Jobcenter sind wir überzeugt, dass gesellschaftliche Teilhabe, Integration und vor allem auch Spracherwerb am besten im praktischen Kontext von Arbeit gelingen. Projekte wie ‚Future Tram Ukraine‘ ermöglichen einen einfachen, schnellen Zugang zum Arbeitsmarkt und sind wichtig, weil wir uns in der Umsetzung nicht auf mögliche Probleme und Hürden, sondern auf Chancen und Möglichkeiten fokussieren. Mit der rnv haben wir dafür einen hervorragenden und in der Arbeit mit Geflüchteten erfahrenen Partner.“

Das Projekt „Future Tram Ukraine“ reiht sich ein in eine Reihe von unterschiedlichen Angeboten, die das Jobcenter Mannheim zur Gewinnung von Fachkräften aus der Ukraine bereits auf den Weg gebracht hat – darunter unter anderem eine Hackschool für IT-Berufe und zwei Jobmessen mit Mannheimer Arbeitgebern. Weitere Projekte zur Qualifizierung und Vermittlung ukrainischer Geflüchteter im Bereich der Kinderbetreuung sowie in der Pflege sind in Arbeit. Dabei leistet das Jobcenter besondere Unterstützung sowohl im Bereich der berufsbezogenen Sprachförderung als auch durch Eingliederungszuschüsse für die Arbeitgeber. 

Integration als Erfolgsgeschichte

Kern der Future Tram Ukraine ist die schrittweise Integration geflüchteter ukrainischer Menschen in den Arbeitsmarkt. Zunächst können sich Interessierte bei einer Informationsveranstaltung einen Überblick verschaffen. Wer sich danach einen Berufseinstieg bei der rnv vorstellen kann, erhält dann im Rahmen eines sechswöchigen Praktikums die Möglichkeit, sich intensiver mit den Berufsbildern im Fahrdienst, in den kaufmännischen und technischen Gewerken sowie in der Fahrausweisprüfung und den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten auseinanderzusetzen. Danach bieten sich bei Interesse und entsprechender Eignung vielfältige Perspektiven wie beispielsweise ein zunächst auf zwei Jahre befristeter Arbeitsvertrag. Anschließend besteht für die Geflüchteten die Möglichkeit, in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden. Das Projekt wird durch das Jobcenter und die Agentur für Arbeit Mannheim gefördert.